Interview mit Merab Ninidze

Merab Ninidze ist ein georgischer Schauspieler. Er hat unter anderem die Hauptrolle im Film  „Nirgendwo in Afrika“, der im Jahr 2003 in der Kategorie „Bester fremdsprachiger Film“ mit dem Oscar ausgezeichnet wurde, gespielt. Sein Resumé erstreckt sich jedoch über noch viele weitere Produktionen und jedes Jahr werden seine Filme auf den renommierten Festivals der Welt gezeigt. Ninidze hat dabei in Projekten wie Homeland, McMafia, Tatort und Doktor Ballouz mitgespielt. Seit 01.07.2021 ist nun sein neuer Film „Der Spion – The Courier“ mit Benedict Cumberbatch in den deutschen Kinos zu sehen – ein absolutes Muss für Filmliebhaber.

 

Der Regisseur Dominic Cooke erzählt in seinem neuesten Werk die wahre Geschichte einer unwahrscheinlichen Freundschaft zwischen einem Geschäftsmann aus England und einem sowjetischen Oberst aus Russland. Das Ganze geschieht in einer Zeit, als die Welt am Rande eines Atomkrieges steht. Welche Facetten an der Rolle von Penkowski ihn fasziniert haben, wieso er die Rolle von Stalin abgelehnt hat, welches Buch er Benedict Cumberbatch geschenkt hat und ob er selbst mit dem Spion befreundet wäre, erzählt uns der Schauspieler im Interview.

 

 

Ich habe mir den Film angesehen und fand ihn sehr gut. Sie spielen die unterschiedlichsten Rollen in verschiedenen Ländern in mehreren Sprachen. Aber die Rolle von Stalin haben Sie abgelehnt. Was hat Sie also am Film „Der Spion – The Courier“ gereizt und wieso genau die Rolle von Oleg Penkowsi, der wichtige politische und militärische Informationen ins Ausland lieferte?

 

Das sind ja zwei unterschiedliche Figuren. Stalin wollte ich prinzipiell nicht spielen, weil ich auch Georgier bin. Man muss das im historischen Kontext sehen, es handelt sich um einen Punkt, dem ich nicht positiv gegenüberstehe. Das Projekt war dabei für mich nicht differenziert genug an die Personalie herangegangen, sondern es war eine Art Versuch ihn ohne Reflexion glorifizieren zu wollen.

 

Und Penkowski gilt als der größte Verräter in der Geschichte der Sowjetunion. Heute ist er eine Horrorfigur in der sowjetischen Geschichte. Er stellt eine gespaltene, interessante historische Figur dar und als ich zum Casting kam, kannte mich der Regisseur bereits von einer BBC-Serie und wollte mich kennenlernen. Ich sollte erst für eine kleine Rolle vorsprechen, der Regisseur sagte mir dann aber: komm morgen nochmal vorbei, ich will dich in der Rolle des Penkowski ausprobieren. Darüber habe ich mich sehr gefreut. Ich kannte das Drehbuch und die Rolle von Penkowski sprach mich an, das fühlte sich ein bisschen wie in einem Märchen an. Ich dachte zuvor, dass die Rolle vorrangig für amerikanische Schauspieler geschrieben worden war. Das war bis dahin auch tatsächlich ein Wunsch der amerikanischen Produzenten gewesen, die Rolle mit einem großen Weltstar neben Benedict Cumberbatch zu besetzen. Aber der Regisseur hat sich durchgesetzt. Er hat auf seine Art dafür gekämpft mir die Möglichkeit zu geben für die Rolle vorzusprechen und es hat funktioniert. Das war eine kleine Bestätigung, dass auch internationale Schauspieler, die nicht akzentfrei sprechen, mehr Möglichkeiten bekommen sich im Filmgeschäft beweisen zu können.

Ich komme auch aus Georgien. Jedoch muss ich zugeben, dass ich die Geschichte von Penkowski vorher gar nicht kannte…

 

Ich auch nicht, ehrlich gesagt. Ich habe dann mehr recherchiert, als ich das Drehbuch bekommen habe.

 

Sie sind gleich in den ersten Szenen des Films zu sehen, dessen Premiere beim Sundance Filmfestival im Januar 2020 war. Sie mögen Freunde und Familie sehr und auch für Penkowski bedeutete die Familie sehr viel. Er träumte davon mit der Familie in die Vereinigten Staaten auszuwandern und er machte es auch für seine Familie. Im Film geht es um die außergewöhnliche Freundschaft zwischen zwei Menschen. Wären Sie selbst mit ihm befreundet?

 

Das ist eine interessante Frage. Ich habe mir sehr oft vorgestellt wie es wäre, wenn man ihm begegnet wäre. Worüber hätte man mit ihm gesprochen: über Fußball, Musik oder Filme? Ich weiß es nicht. Aber so wie er im Drehbuch geschrieben ist, hätte ich diesen Mensch interessant gefunden.

 

Aber wie er tatsächlich im wirklichen Leben war, ich weiß nicht, ob ich zu ihm so viel Sympathie empfunden hätte. Von dem was ich gelesen und gesehen habe, war er ein sehr komplizierter, verschlossener Mensch, der auch mit der eigenen Familie eigentlich nicht so verbunden war wie wir das im Film zeigen.

 

Im Film ist Penkowski leicht idealistisch gezeichnet. Er glaubt, dass er die Welt ändern kann, wie zum Beispiel Edward Snowden oder die Gründer von Wikileaks. Er war von dieser Idee besessen. Ich sehe das so: was macht man, wenn das System unerträglich wird und du denkst: „wenn ich das nicht mache, macht kein Mensch irgendetwas dagegen“? Wenn du so eine Position hast wie er, die Möglichkeit durch seine Verbindungen in politischen Kreisen aktiv zu werden und über seine hohe militärische Stellung diese Hochrisikospiele zu spielen.  Er hat wirklich alle Dokumente an Amerika weiter gegeben. Mit ihm befreundet zu sein wäre wohl übertrieben, aber mich würde es schon interessieren mich mit so einem Menschen zu unterhalten, mit ihm ein Glas Wein zu trinken.

Im Film sieht man, dass Penkowski die Kunst mag. Sie mögen ja die Kunst der Filmproduktion. Wie Sie einmal in einem Interview gesagt haben, herrschte im Kommunismus das Gefühl von Gleichgültigkeit: „mir ist alles egal“. Und die Filmproduktion hatte damals eine besondere Funktion, eine Art Bildungsfunktion. Als Sie in der Schule waren, haben Sie gerne Filme im Kino angeschaut. Welche Funktion könnte die Filmproduktion in unserer Zeit für die Menschen erfüllen?

 

Wir brauchen alle Vorbilder, mit denen man sich identifizieren kann. Im echten Leben haben wir nicht wirklich viele davon und viele sind nicht echt, sondern entstammen der Kunst. Als Kind habe ich mir dank meiner Oma unter anderem Musicals angeschaut, die liebe ich heute noch. Das ist eine besondere Art von Film, die ein bisschen Hoffnung gibt, obwohl das Leben nicht immer perfekt ist. Ich wünsche mir, dass ein guter Film oder eine Filmfigur in den Zuschauern etwas auslöst, womit sie sich identifizieren können. Und manchmal prägen ein Film oder eine Figur eine neue Maxime, wie sie sprechen, träumen oder Entscheidungen treffen. Dann denkt man: so will ich auch sein oder so will ich handeln, so will ich im echten Leben sein. Gute, tiefgehende Filme, die uns ansprechen, bewirken etwas in uns und damit können wir einen Schritt vorwärts machen, unsere Wünsche verwirklichen oder keine Angst mehr zu haben, das zu sein, was wir sind. Dann geht das Ganze nicht spurlos an uns vorüber und kann uns als Vorbild dienen.

 

Sie haben das Land Anfang der Neunziger verlassen. Als Sie ihre erste Rolle bekommen haben, konnten Sie kein Deutsch sprechen. Aber Sie haben das Vertrauen bekommen, dass Sie es wert sind. Jetzt spielen Sie in einem Hollywood-Film mit  Benedict Cumberbatch. Wie waren die Dreharbeiten mit ihm? Wusste er etwas über die Sowjetunion?

 

Er wusste anfangs nicht viel. Ich habe ihm dann mein Buch von Svetlana Alexievich geschenkt, weil er zahlreiche, politische Fragen hatte. Es ist ein historisches Buch über die Zeit der Sowjetunion, welches mich persönlich sehr beeindruckt hat. Er hat mir dann im Gegenzug ein anderes Buch zurück geschenkt. Wir haben diese Bücher täglich gelesen und viel miteinander gesprochen. Benedict ist ein offener, bodenständiger Mensch. Er ist sehr talentiert, der dir auch zuhört, dir zuschaut, gerne diese Mentalität und Power zurück gibt, was für Schauspieler so wichtig ist. Es war Teamwork. Ich würde gerne wieder mit ihm spielen (lacht).

 

Sie sind auch sehr talentiert. Wie die jungen Leute in Georgien sagen: „Sie sind cool“ und ich wünsche Ihnen viel Erfolg für den Film.

 

Vielen Dank für diese Worte! Mein erster Film wurde im Jahr 1984 gedreht. Wenn die jungen Menschen mich heute noch als cool empfinden, dann brauche ich keine andere Art der Bestätigung im Leben.

 

Interview: Sophia Katamadze

Bildmaterial: FilmPressKitonline

 

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DIE FANTASTISCHE REISE DES DR. DOLITTLE

Heute startet mit DIE FANTASTISCHE REISE DES DR. DOLITTLE  ein mitreißendes Abenteuer über Kommunikation und Mitgefühl in den deutschen Kinos. Es ist ein toller Film zur Ablenkung vom stressigen Alltag. Die Hauptrolle hat der Superstar Robert Downey Jr. übernommen. Und ja, wie man im Film hört, es ist in Ordnung Angst im Leben zu haben.

In seinem neuesten Projekt verkörpert der Schauspieler nun den legendären Dr. Dolittle, der mit Tieren sprechen kann. „Zu Beginn des Films, lebt Dolittle zurückgezogen.“, so Downey Jr. über seinen Charakter. Auch sieben Jahre nach ihrem Tod hat der exzentrische Arzt Dr. Dolittle (Robert Downey Jr.) den Verlust seiner Frau nicht überwunden. Gemeinsam mit einer bunt zusammengewürfelten Truppe exotischer Tiere hat er sich aus der viktorianischen Welt Englands zurückgezogen und hinter den hohen Mauern seines Familienanwesens Dolittle Manor verschanzt. Als die junge Queen Victoria (Jessie Buckley) aber schwer erkrankt, muss Dolittle zunächst widerwillig sein Heim verlassen und sich auf der Suche nach einem Heilmittel auf die Reise zu einem sagenumwobenen Eiland begeben.

 

Es ist eine gefährliche Mission, doch während er sich alten Feinden stellen muss und neuen wundersamen Kreaturen begegnet, erwachen Stück für Stück auch wieder sein Lebensmut und Witz.

 

Begleitet wird Dolittle auf dieser halsbrecherischen Odyssee von seinem selbst ernannten Lehrling (Harry Collett) und natürlich von seiner lautstarken tierischen Familie, bestehend aus einem ängstlichen Gorilla, einer begeisterten, aber nicht sonderlich weit denkenden Ente, einem zynischen Strauß, einem gut gelaunten Eisbär und einem eigensinnigen Papagei, Dolittles wichtigstem Berater in allen Lebenslagen.

 

Gemeinsam mit Produzentin Susan Downey (Sherlock Holmes-Franchise, Der Richter – Recht oder Ehre) und Ko-Produzent Robert Downey Jr. stehen mit Joe Roth und Jeff Kirschenbaum die Macher von Alice im Wunderland und Maleficent hinter dieser spektakulären Dolittle-Neuerfindung unter der Regie von Oscar-Gewinner Stephen Gaghan (SyrianaTraffic), der hier liebevollen Humor, fantastische Tierwesen und klassische Abenteuer-Action zu einem einzigartigen Kinoereignis vereint.

Autorin: Sophia Katamadze

 

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1917-Ein absolutes Muss für Kinoliebhaber

1917 startet am 16. Januar 2020 im Verleih von Universal Pictures Germany. Nach 2 Golden Globes in den wichtigsten Kategorien „Bester Film (Drama)“ und „Beste Regie (Sam Mendes)“ hat den One-Shot Kinofilm 10 Oscar-Nominierungen erhalten. Das Kriegsdrama ist ein absolutes Muss für Filmliebhaber.

 

Der Regisseur und Oscar-Preisträger Sam Mendes (Beste Regie für das fünffach Oscar-gekrönte Meisterwerk American Beauty sowie Regisseur der letzten beiden James-Bond-Abenteuer Skyfall und Spectre) inszeniert in seinem neusten Film 1917 in einer One-Shot Aufnahme die höchst riskante Mission zweier Soldaten in Echtzeit. Diese Aufnahmetechnik vermittelt dem Publikum ein authentisches, greifbares Gefühl dafür, was diese Jungs durchgemacht haben würden.

 

Mendes’ Vision, die Geschichte in Echtzeit so festzuhalten, die es wie eine kontinuierliche Aufnahme wirkt, bringt das Publikum dazu, sich den Figuren anzuschließen und ganz in ihre turbulente Reise einzutauchen. Um es klar zu sagen: 1917 wurde nicht in einem Take gedreht, sondern in einer Reihe von längeren, unbearbeiteten Takes, die nahtlos miteinander verbunden werden konnten, um so auszusehen und sich so anzufühlen, als wäre es eine einzige, unbearbeitete Aufnahme. Da es keinen Schnitt innerhalb einer Szene gibt, ist der Zuschauer, ähnlich wie Schofield und Blake, nicht in der Lage, sich von der Mission zu entfernen, die vor ihnen liegt.

 

 

Inspiriert von den Fragmenten der Geschichten seines Großvaters, den Augenzeugenberichten, die er im Imperial War Museum recherchiert hatte, sowie der Idee des tödlichen Unterfangens zur Hindenburglinie zu gelangen, schuf Mendes den Aufbau der Geschichte, aus der 1917 wurde. Die zermürbenden Kriegsjahre verdichtet er auf einen einzigen Tag, der über Leben und Tod von 1.600 Menschen entscheidet.

 

Auf dem Höhepunkt des Ersten Weltkrieges sollen die beiden britischen Soldaten Schofield (George Mackay, Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück) und Blake (Dean-Charles Chapman, Game of Thrones) eine nahezu unmögliche Mission erfüllen. In einem unbarmherzigen Wettlauf gegen die Zeit müssen sie sich tief in Feindesgebiet wagen und eine Nachricht überbringen, die verhindern soll, dass Hunderte ihrer Kameraden in eine tödliche Falle geraten. Auch das Leben von Blakes Bruder hängt vom Gelingen dieser Mission ab.

 

Die beiden Hauptrollen haben George MacKay (Captain Fantastic – Einmal Wildnis und zurück) und Dean-Charles Chapman (Game of Thrones) übernommen. Flankiert werden sie von hochkarätigen Stars wie Colin Firth (The King’s Speech – Die Rede des Königs, Bridget-Jones-Franchise), Benedict Cumberbatch (The Imitation Game, Doctor Strange, Sherlock), Richard Madden (Rocketman, Cinderella), Andrew Scott (James Bond 007: SpectreSherlock) und Mark Strong (The Imitation GameZero Dark Thirty).

 

Das Drehbuch hat Mendes zusammen mit Krysty Wilson-Cairns (Penny Dreadful) geschrieben. Produziert wurde der Film von Mendes und Pippa Harris (Zeiten des Aufruhrs, Away We Go – Auf nach Irgendwo) unter dem Dach ihrer Firma Neal Street Productions, zusammen mit Jayne-Ann Tenggren, Callum McDougall und Brian Oliver.

 

Wie bereits in James Bond 007: Skyfall sorgt der legendäre Kameramann und Oscar-Preisträger Roger Deakins in 1917 erneut für atemraubende Bilder und nimmt die Kinozuschauer mit in die Kommandozentralen, Schlachtfelder und Schützengräben.

 

Autorin: Sophia Katamadze

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CATS

Am 25.12 kommt die Leinwandadaption des Erfolgsmusical CATS in den deutschen Kinos. CATS ist eines der erfolgreichsten Musicals der Welt. Ein Grund dafür sind seine schillernden Charaktere. Die Jellicle Cats sind eine Gruppe von Katzen, die in London leben. Einmal im Jahr kommen sie für den geheimnisvollen Jellicle Ball zusammen. am Ende des Jellicle Balls wird die Katze ausgewählt, die ein neues Leben bekommt.

Zum herausragenden Ensemble von CATS gehören James Corden, Judi Dench, Jason Derulo, Idris Elba, Jennifer Hudson, Ian McKellen, Taylor Swift, Rebel Wilson und Primaballerina Francesca Hayward, Solotänzerin des Londoner Royal Ballet, in ihrer ersten Kinorolle. Der Film von Tom Hopper (The King’s Speech – Die Rede des KönigsLes MisérablesThe Danish Girl) muss mit englischen Originalsongs gesehen werden.

 

Der Film verbindet Lloyd Webbers unvergleichliche Musik mit einem tollen Produktionsdesign, neuer Technologie und unterschiedlichen Tanzstilen zu einem Musical-Ereignis einer ganz neuen Generation. Neben den beliebten und bekannten Songs des Musicals, unter anderem Memory, wartet der Film auch mit einem gänzlich neuen Song auf: „Beautiful Ghosts“. Kreiert wurde „Beautiful Ghosts“ von Andrew Lloyd Webber und Taylor Swift als „Signature Song“ für die Katze Victoria (verkörpert von Primaballerina Francesca Hayward), deren Rolle für die Leinwand ausgebaut wurde.

Unter der Leitung des vielfach preisgekrönten Choreografen Andy Blankenbuehler („Hamilton“, „In the Heights“) zeigt ein Weltklasse-Ensemble von Tänzern klassisches Ballett und zeitgenössischen Tanz, Hip- Hop und Jazz Dance, Streetdance und Stepptanz.

Von Sophia Katamadze

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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Ad Astra – Zu den Sternen

Der Film Ad Astra – Zu den Sternen ist ab heute in den Kinos zu sehen. Es ist eine Action-Komödie. Die Hauptrolle spielt Brad Pitt. Der Film auf der großer Leinwand zu sehen, ist ein Vergnügen.

Brad Pitt spielt den Astronauten Roy McBride (Brad Pitt), der an den äußersten Rand des Sonnensystems reist, um seinen vermissten Vater zu finden und ein Rätsel zu lösen, dass das Überleben auf unserem Planeten bedroht. Auf seiner Reise enthüllt er Geheimnisse, die die menschliche Existenz und unseren Platz im Universum in Frage stellen.

Regie führt James Gray nach einem Drehbuch von James Gray und Ethan Gross. Gray erklärt: „Ich sah Roy als einen Mann, der praktisch all meinen Freunden und Bekannten und auch mir ähnlich ist. Er ist jemand, der sich auf den Weg macht, dabei aber nicht genau weiß, wohin es gehen soll. Roy glaubt, dass er weiß, was er will und meint sogar, sein Ziel erreicht zu haben. Dennoch fehlt ihm maßgeblich etwas. Es hat diese innere Leere, die er noch füllen muss. Aber er kann sie nicht näher bezeichnen.”

„Entsprechend zeigt der Film, wie diese Lücke geschlossen wird. Es geht um seine innere Leere, seine Einsamkeit und um die Tatsache, dass er trotz seines umfangreichen Wissens unfähig ist, mit anderen Menschen zu kommunizieren. Er findet keine Nähe, keine Bezugspersonen. Hinzu kommt der Umstand, dass während seiner Mission die Gefahren stetig zunehmen, je mehr Menschen er trifft. Also versucht er erst gar nicht mit den Leuten, denen er begegnet, in Kontakt zu treten. Ihre Lebensrealität ist ihm egal.” Er ist nicht nur allein, er ist auch ein Einzelgänger. Aber kann er sich noch ändern? Kann er noch die Ruhe finden?

James Gray (THE LOST CITY OF Z („Die versunkene Stadt Z“, 2016), THE IMMIGRANT („The Immigrant“, 2013)) hat bei AD ASTRA, nicht nur Regie geführt, sondern auch das Drehbuch mit seinem langjährigen Mitarbeiter Ethan Gross („Fringe – Grenzfälle des FBI“) verfasst. Tragende Rollen haben der Academy-Award-Gewinner Tommy Lee Jones (JUST GETTING STARTED („Das ist erst der Anfang“, 2017) JASON BOURNE („Jason Bourne”, 2016)), die Oscar-nominierte Ruth Negga (LOVING („Loving”, 2016), „Preacher”), Liv Tyler (THE LORD OF THE RINGS: THE FELLOWSHIP OF THE RING („Der Herr der Ringe: Die Gefährten“, 2001), ARMAGEDDON („Armageddon – Das Jüngste Gericht”, 1998)) und Donald Sutherland (THE HUNGER GAMES („Die Tribute von Panem – The Hunger Games“, 2012), „Trust“) übernommen.

Als Produzenten firmieren die Verantwortlichen von Plan B Entertainment: die Academy-Award-Preisträger Brad Pitt, Dede Gardner, p.g.a. und Jeremy Kleiner, p.g.a. (VICE („Vice: Der zweite Mann“, 2018), MOONLIGHT („Moonlight“, 2016), 12 YEARS A SLAVE („12 Years a Slave“, 2013), THE BIG SHORT („The Big Short“, 2015)), zusammen James Gray, p.g.a., Anthony Katagas, p.g.a. (THE LOST CITY OF Z („Die versunkene Stadt Z“, 2016), 12 YEARS A SLAVE („12 Years a Slave“, 2013)) und Rodrigo Teixeira, p.g.a. (CALL ME BY YOUR NAME („Call Me by Your Name“, 2017)) von RT Features sowie Arnon Milchans (GONE GIRL („Gone Girl – Das perfekte Opfer“, 2014)) New Regency Pictures. Als Ausführende Produzenten waren Mark Butan, Lourenço Sant’Anna, Sophie Mas, Yu Dong, Jeffrey Chan, Anthony Mosawi, Paul Conway, Yariv Milchan sowie Michael Schaefer am Projekt beteiligt.

Zu Grays Team gehörten der für einen Academy Award nominierte Chefkameramann Hoyte Van Hoytema, ASC, FSF, NSC (TENET (2020), DUNKIRK („Dunkirk“, 2017)), der Produktionsdesigner Kevin Thompson, der schon bei THE YARDS („The Yards – Im Hinterhof der Macht“, 2000) und  LITTLE ODESSA („Little Odessa – Eiskalt wie der Tod“, 1994) mit dem Regisseur kooperiert hatte, die Schnittmeister John Axelrad, ACE (THE LOST CITY OF Z („Die versunkene Stadt Z“, 2016), THE IMMIGRANT) und Lee Haugen (THE LOST CITY OF Z; DOPE („Die versunkene Stadt Z“, 2016), „Dope“, 2015), der Komponist Max Richter (MARY QUEEN OF SCOTS („Maria Stuart, Königin von Schottland“, 2018), „The Leftovers”), Lorne Balme (MISSION: IMPOSSIBLE: FALLOUT („Mission: Impossible – Fallout“, 2018), „The Crown”), der zusätzliche Musik beisteuerte, die Musiküberwacher Randall Poster (ALLEGIANT („Die Bestimmung – Allegiant“, 2016), INSURGENT („Die Bestimmung – Insurgent“, 2015)) und George Drakoulias (THE HANGOVER PART III („Hangover 3“, 2013), DETROIT („Detroit“, 2017)), Allen Maris (PROMETHEUS („Prometheus – Dunkle Zeichen“, 2012“), ROBIN HOOD, („Robin Hood“, 2018)), der die visuellen Effekte überwachte, der zweifache Oscar®-Preisträger Albert Wolsky (BUGSY („Bugsy“, 1991), ALL THAT JAZZ („Hinter dem Rampenlicht“, 1979)), der für das Kostümbild zuständig war, sowie der Casting-Chef Douglas Aibel, CSA (MANCHESTER BY THE SEA („Manchester by the Sea“, 2016), THE GRAND BUDAPEST HOTEL („Grand Budapest Hotel“, 2014)).

 

Von: Sophia Katamadze

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Stuber-5 Sterne Undercover

Der Film Stuber-5 Sterne Undercover ist seit dem 22.08.2019 in den Kinos zu sehen. Es ist eine Action-Komödie. Für den Anfang des Films ließen sich die Filmemacher von den spannungsgeladenen, atemberaubenden Actionszenen inspirieren, mit denen die James-Bond-Filme eröffnet werden. Obwohl der Film ab und zu das Tempo verliert, ist er für einen Sommerabend mit Freunden zu empfehlen. Vor allem wegen des Schauspielduos. Dave Bautista, alias Vic, ist ein vierfacher WWE Weltmeister im Schwergewicht und zweifacher WWE Meister, den Kinozuschauern bestens bekannt als Drax, der Zerstörer, in AVENGERS: INFINITY WAR (2018) und GUARDIANS OF THE GALAXY (2014), war genau der richtige Mann für die Rolle.

Für die Rolle von Vics glücklosem Uber-Fahrer Stu wählten die Filmemacher Kumail Nanjiani aus, ein pakistanisch-amerikanischer Stand-Up-Komiker, bekannt durch seine Rollen in der HBO-Serie „Silicon Valley” und dem Überraschungserfolg von 2017, der Komödie THE BIG SICK.

Stu (Kumail Nanjiani) ist ein gesprächiger, sanftmütiger, risikoscheuer Millennial, der in einem Sportgeschäft arbeitet und nachts als Uber-Fahrer jobbt, um genug Geld zu verdienen, um sein eigenes Fitness-Studio zu eröffnen und so die Frau seiner Träume zu erobern – ein Plan, der ähnlich erfolgsversprechend scheint, wie er klingt. Außerdem würde er alles geben, um seine Fünf-Sterne-Bewertung als Fahrer zu behalten.

Vic Manning (Dave Bautista) ist ein Mann mittleren Alters, Detektiv der alten Schule und ein Alphatier. Er ist von seiner Frau geschieden, mit seinem Job verheiratet und vernachlässigt seine elterlichen Pflichten gegenüber seiner erwachsenen Tochter, der Künstlerin Nicole. Die Jahre, in denen er seinen massigen Körper bedenkenlos als Rammbock benutzt hat, haben ihre Spuren hinterlassen, aber Vic geht trotzdem immer noch aufs Ganze. Er wird schnell wütend und hat ebenso schnell den Finger am Abzug und hegt eine tiefe Abneigung gegen Gespräche und
Technik – eine Kombination, die man bei Cops besonders schätzt!

Eines Tages bekommt Vic einen Tipp, wo sich der Drogendealer aufhält, der seinen Partner, seinen großen weißen Wal, ermordet hat. Unglücklicherweise würde Vic in dem Moment noch nicht einmal einen Wal erkennen, wenn er direkt vor ihm wäre: er ließ die Augenlasern. Da er nur verschwommen sieht und nicht selbst fahren kann, bestellt er einen Uber-Fahrer und drei Mal dürfen Sie raten, wer antwortet. Werden es diese zwei sehr unterschiedlichen Männer schaffen, sich einen Nissan Leaf zu teilen, während sie Drogendealern in Los Angeles nachjagen? Funktioniert wie THE ODD COUPLE („Ein seltsames Paar”, 1968) nur mit viel mehr Explosionen.

Der Humor des Films basiert hauptsächlich auf der Verschiedenheit von Vic and Stu, zwei Typen, die unterschiedlicher nicht sein könnten. Stu ist ein sensibles Betamännchen, der mit Witz und Einfühlungsvermögen durchs Leben geht. Er weint im Kino – und beim Fernsehen. Um ehrlich zu sein, weint er über alles. Vic dagegen ist ein muskelbepackter Alphamann, für den Gefühle nur die Sache von Frauen und Kindern unter drei Jahren sind. Kaum vier Jahre alt, ist es Zeit ein, Mann zu werden. Und es gibt einen Generationsunterschied: Stu, ein Millennial, ist mit sozialen Medien groß geworden, während Vic denkt, „Snapchat” bedeutet, dass ein Cracksüchtiger während der Befragung versucht seine Nase abzubeißen.

Der Produktionsdesigner Naaman Marshall sagt: „Es gibt eine Kluft zwischen den Generationen. Einerseits ist da Vic, der keine Ahnung hat, wie man Uber nutzt. Also sehen wir zu, wie er sich mit dem Konzept herumschlägt, einfach vorne einsteigt und verlangt, an einen bestimmten Ort gebracht zu werden. Und dann ist da Stu, der zu erklären versucht, dass die App so nicht funktioniert. Es ist so wie ich es mir vorstellen würde, wenn ich meinem Vater Uber erklären würde.

Der Regisseur Michael Dowse sagt: „Im Grunde nehmen wir einen ganz gewöhnlichen Mann und verpflanzen ihn in die harte Realität der Unterwelt von L.A. Ich glaube, es geht auch ein bisschen um eine Wunschvorstellung wie denn so ein Tag im Leben eines solchen Mannes aussehen könnte. Was passiert, wenn plötzlich ein ganz normaler Uber-Fahrer in eine Verbrecherwelt eintaucht und wir zusehen können, ob und wie er es überleben würde”.

Neben dem Motto „Fehl am Platz sein”, behandelt der Film auch die Frage, was es bedeutet, in der heutigen Gesellschaft ein Mann zu sein. Dowse erklärt: „Das Drehbuch beschäftigt sich mit interessanten Fragen zur Männlichkeit. Vic steht für eine moderne Version des Marlboro-Manns, eine Männlichkeit alter Schule, während Stu zu den Vertretern einer neuen Männlichkeit gehört. Und ich fand es interessant, diese unterschiedlichen Vorstellungen von Männlichkeit zu erforschen.”

Letztendlich entwickeln diese absolut unterschiedlichen Charaktere eine herzliche Männerfreundschaft und beide werden in diesem Prozess zu besseren Männern, da sie beide erkennen, dass der jeweils andere ihm noch etwas Überraschendes übers Leben beibringen kann. Im wirklichen Leben sind die beiden nach den Dreharbeiten wahren Freunde geworden.

Von: Sophia Katamadze

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Netflix, HFF-Absolventen, Premiere in München

In der dritten Folge der Sendung My Movie Time habe ich mich mit dem Regisseur, Drehbuchautor und Produzenten Alireza Golafshan getroffen. Er ist ein HFF-Absolvent und gilt als ein Juwel der Filmbranche. Sein Regiedebut  für den Kinofilm  die Goldfische steht auf Platz drei nach Der Fall Collini in der Liste der erfolgreichsten deutschsprachigen Filme 2019. Wir haben unter anderem über Netflix, deutsche Filme und seine Zukunftspläne gesprochen.

Als einen bekannten Drehort habe ich diesmal  das Kloster Eberbach in Eltville am Rhein ausgewählt. Hier wurde der Großteil der Innenaufnahmen für den Film Der Name der Rose  mit Sean Connery gedreht. Und was verbindet das Kloster mit der erfolgreichsten Serie aller Zeiten,  The Game of Thrones?  Das werdet Ihr in der Sendung sehen.

Den Film Der Name der Rose hat Bernd Eichinger, der Absolvent der HFF München, produziert. Er war ein deutscher Produzent, Drehbuchautor und Regisseur. Die unendliche Geschichte, Der bewegte Mann, Ich und Er, Das Parfum – die Geschichte eines Mörders, Der Baader Meinhof Komplex, oder auch Der Untergang, sind nur einige Beispiele von Filmen, die die weltweite Popularität von Bernd Eichinger im Laufe der Jahre festigten. Bernd Eichinger starb unerwartet am 24. Januar 2011 in Los Angeles. Er wurde zu einer Legende des Films.

Der Name der Rose ist Teil der Filmgeschichte geworden. Die Dreharbeiten des Originalfilms im Kloster Eberbach begannen im  November 1984. Zahlreiche Gäste kommen aus aller Welt, um den Drehort zu besuchen. Es gibt dort die Klosterführungen zu den Dreharbeiten, die die Klostergeschichte mit Anekdoten und Informationen rund um die Dreharbeiten verbinden.

Zusätzlich zu den bestehenden Themenführungen und regelmäßigen Vorführungen des Originalfilms bringt die neue Videoinstallation Besucherinnen und Besuchern den Alltag am Set mittels Zeitzeugenkommentaren nahe: So kann man auf den Spuren von Regisseur Jean-Jacques Annaud, Produzent Bernd Eichinger und Filmstars wie Sean Connery, Christian Slater und Ron Perlman im Kloster Eberbach wandeln.

Vor ein paar Tagen war ich in München bei der Premiere des Films Benjamin Blümchen. Und wisst Ihr, wer der Regisseur des Films ist, natürlich ein Absolvent der HFF München, Tim  Trachte 🙂 . Der Film läuft ab 1. August in den Kinos. Mehr zum Film in der Sendung.

Viel Spaß beim Anschauen!

 

 

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